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Zitation – Zur Auseinandersetzung mit dem Zoo

Sonntag, 25. September 2011

Theodor W. Adorno schreibt in der Minima Moralia – bezüglich der modernen Zoos, in denen die Gitter so weit als möglich unsichtbar gemacht würden:

Je reiner Zivilisation die Natur erhält und transplantiert, um so unerbittlicher wird diese beherrscht. Man kann es sich gestatten, immer größere Natureinheiten zu umgreifen und innerhalb solchen Griffs scheinbar intakt zu lassen, während ehedem Auswahl und Bändigung einzelner Stücke noch von der Not zeugten, mit Natur fertig zu werden. Der Tiger, der endlos in seinem Käfig auf und ab schreitet, spiegelt negativ durch sein Irresein etwas von Humanität zurück, nicht aber der hinter dem unüberspringbaren Graben sich tummelnde.

Das Fremde und Ungezähmte in der äußeren Welt wird umso wirkungsvoller gebändigt, je freier seine Umhegung wirkt, weil die Erinnerung an die Unfreiheit verloren zu gehen droht.
Einige weitere Zitate zur Auseinandersetzungen mit dem Zoo im Folgenden

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